Für eine Freie Universität von Babel

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Noch vor kaum zwei Jahrzehnten schien es undenkbar, mit Nobelpreisen ausgezeichnete deutsche Wissenschaftler dafür zu gewinnen, aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland zurückzukehren. Die Arbeitsbedingungen in Amerika schienen konkurrenzlos. Das scheint sich gerade zu ändern. Das politische Klima, gekürzte Budgets, Verwerfungen im Bereich der Naturwissenschaften ebenso wie Anfeindungen geisteswissenschaftlicher Positionen erzeugen auch in der Ivy League Unbehagen. 82 Jahre nachdem der in Marburg lehrende Literaturwissenschaftler Erich Auerbach durch einen Ruf an die Universität Istanbul vor den Nationalsozialisten gerettet wurde, wird es erneut Zeit, darüber nachzudenken, wie bedrängten Wissenschaftlern (dieses Mal in den Vereinigten Staaten von Amerika) wirksam geholfen werden kann.

Wer hätte 2018 geglaubt, dass mein damaliges Plädoyer für eine „Freie Universität von Babel“ so bald hochaktuell werden würde? Nun ist es so weit, der bedrohten amerikanischen Forschung dieses Angebot zu machen.