Ich lese gerade mit großem Vergnügen von Lewis Dartnell „Das Handbuch für den Neustart der Welt„. Zu Beginn beschreibt er, wie wir uns die postapokalyptische Welt vorzustellen haben, wie lange es dauert, bis nach dem schlagartigen Tod von mehr als 90 Prozent der Weltbevölkerung die Städte, Infrastruktur zerfallen, wie es um die Chancen bestellt ist, nach der Katastrophe nicht ganz bei Null neu anzufangen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass, nachdem der letzte Supermarkt, die vorletzte Konservendose geknackt ist, nicht viel Anderes übrig bleibt, als den zähen Weg über die Landwirtschaft im Stil der Vierfelderwirtschaft von neuem zu beschreiten.
Ob es gelingt, die so überaus gut gesicherten Samenbunker in England und am nördlichen Polarkreis zu knacken, bleibt dahin gestellt. Ich denke nicht an die guten Überlebenden. Ich habe Cormac McCarthys Roman „The Road“ nicht als Bauplan für ein Überleben gelesen, wenngleich es da draußen Optimisten gibt, die genau das tun. Ich denke an die Gegenspieler, genauer gesagt an einen einzigen. Sagen wir, es sei einer dieser Experten der Internationalen Atomenergiekommission, einer der im Iran, in Nordkorea, in Pakistan, in Russland und den USA die Dr. Strangeloves der Welt persönlich kennen gelernt hat. Er weiß, dass einige von ihnen zu den Preppers gehören, die an ein Überleben glauben und alles für die Stunde Null des Neuanfangs vorbereitet haben.
Ihnen will unser Mann einen Strich durch die Rechnung machen. Sein Ziel ist es, der Welt den Rest zu geben.
Keiner weiß von ihm. Er aber kennt die Standorte der Atomwaffen der Russen, der Chinesen, der Amerikaner, Inder und Pakistaner. Die Atomwaffen Israels sind nicht nötig für seinen Plan. Es kostet ihn mehrere Jahre, die automatischen Gegenangriffssysteme wieder in Gang zu setzen, ehe er für den letzten Schlag nach Nevada geht.