Grabbeigaben

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In der alten Welt gab es kaum etwas, wofür die Weisheit, der Weg sei das Ziel,  so glaubhaft gegolten haben mag, wie für den Sex. Nun gibt es implantierbare Geräte, die in der Kultur der instant gratification den Orgasmus per Klick versprechen. Und weg ist der Weg.

Empathie bringts nicht. Auch nicht die ärztliche Anamnese. Das Vermessen der Schmerzmimik scheint treffsicherer. Das automatische Dekodieren der Schmerzmimik mag in der klinischen Praxis (und für das Überführen von Simulanten) hilfreichen Ersatz versprechen. Die Militärärzte der nächsten Kriegsschauplätze, das lehrt mich Karl Marlantes´ Roman „Matterhorn“, dürften die ersten Kunden der neuen Technik sein.

Während die einen darüber nachdenken, ob eine Magna Charta des 21. Jahrhunderts für die Tiere adaptiert, was bisher den Menschen (ausnahmsweise) vorbehalten blieb, denken Juristen andernorts darüber nach, ob Roboter auf Schadensersatz zu verklagen sind.

In einer Situation, in der Science Fiction fast auschließlich dystopisch daherkommen, bietet es keinen Trost, dass die Nachricht vom Untergang der Welt maschinenlesbar von Maschinen bereitgestellt wird.

Damit genug für heute zur neuen Rubrik der Grabbeigaben.